Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelten vor allem James Joyce und Virginia Woolf eine neue Erzähltechnik, die inzwischen als „Stream of Consciousness“ (Bewusstseinsstrom) bezeichnet wird und die moderne Literatur maßgeblich beeinflusst hat. Der innere Monolog einer oder mehrerer Romanfiguren gibt dabei unmittelbare und assoziative Bewusstseinsinhalte wieder, die im Text in scheinbar ungeordneter zeitlicher Reihenfolge erzählt werden. Es wird eine Atmosphäre heraufbeschworen, die von Gedankensplittern, unmittelbar erfahrenem und reflektiertem Leben sowie detailgenauer Betrachtung bestimmt ist, als blättere man atemlos durch das Fotoalbum einer fremden Person. So stehen wir heutzutage im Leben, meinte Virginia Woolf, so erfahren wir die Welt: Wir gleiten durch eine Abfolge von symbolischen Räumen, durch angerissene Szenen und Gesprächsfetzen, und wenn wir sie lesen lernen, verstehen wir vielleicht ein bisschen besser, wer wir sind.
Zusammen mit den Tänzer:innen werden Olaf Schmidt und Boris von Poser den „Stream of Consciousness“ tänzerisch in Bewegung setzen – als Hommage an diese feinsinnige Autorin, die neben ihren großen Erzählungen auch den wohl schönsten und traurigsten Abschiedsbrief der Weltliteratur verfasste.
Einführungssoiree zum Tanzstück DAS INNERSTE DES SCHWEIGENS (UA) Samstag, 13.01.2024 um 18 Uhr
THEATER TRIFFT KINO am 19.11.2023 um 11 Uhr. Weitere Informationen hier.
Premiere: |
20.01.2024 20:00 Uhr
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Spielstätte: |
Großes Haus
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Musikalische Leitung |
Gaudens Bieri
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Choreographie und Inszenierung |
Olaf Schmidt
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Co-Regie |
Boris von Poser
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Bühnenbild |
Manuela Müller
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Kostümbild |
Susanne Ellinghaus
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