Das Innerste des Schweigens (UA)

Tanzstück von Olaf Schmidt nach Motiven von Virginia Woolf

Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelten vor allem James Joyce und Virginia Woolf eine neue Erzähltechnik, die inzwischen als „Stream of Consciousness“ (Bewusstseinsstrom) bezeichnet wird und die moderne Literatur maßgeblich beeinflusst hat. Der innere Monolog einer oder mehrerer Romanfiguren gibt dabei unmittelbare und assoziative Bewusstseinsinhalte wieder, die im Text in scheinbar ungeordneter zeitlicher Reihenfolge erzählt werden. Es wird eine Atmosphäre heraufbeschworen, die von Gedankensplittern, unmittelbar erfahrenem und reflektiertem Leben sowie detailgenauer Betrachtung bestimmt ist, als blättere man atemlos durch das Fotoalbum einer fremden Person. So stehen wir heutzutage im Leben, meinte Virginia Woolf, so erfahren wir die Welt: Wir gleiten durch eine Abfolge von symbolischen Räumen, durch angerissene Szenen und Gesprächsfetzen, und wenn wir sie lesen lernen, verstehen wir vielleicht ein bisschen besser, wer wir sind.
Zusammen mit den Tänzer:innen werden Olaf Schmidt und Boris von Poser den „Stream of Consciousness“ tänzerisch in Bewegung setzen – als Hommage an diese feinsinnige Autorin, die neben ihren großen Erzählungen auch den wohl schönsten und traurigsten Abschiedsbrief der Weltliteratur verfasste.

THEATER TRIFFT KINO am 18.02.2024 um 11 Uhr. Weitere Informationen hier.

Einführung jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn im rechten Seitenfoyer.

Pressestimmen
„Ein feinsinniges, beinahe fragiles Ballett … Am Ende quittierte das Premierenpublikum im ausverkauften Haus das ambitionierte Projekt mit donnerndem Applaus. (…) Das collagierte Stück besticht durch eine faszinierende Ästhetik vom Allerfeinsten.“ (Landeszeitung, 22.01.2024)

 „Wie ein Mosaik erschafft Olaf Schmidt in seinem neuen Ballett ein Psychogramm, das sich aller Eindeutigkeit verweigert. Das Publikum ist begeistert.“(Winsener Anzeiger, 21.01.2024)
„Eine beeindruckende Collage für eine ebenso bedeutende wie tragische Schriftstellerin (…) Olaf Schmidt gelingt das Kunststück, Virginia Woolfs Gedankenwelt in Tanz zu übertragen, ohne zu übertreiben oder ins Geschmäcklerische abzurutschen. Das ist neben einer schnörkellosen, immer wieder überraschenden Choreografie vor allem das Verdienst seiner fantastischen neun Tänzer:innen, die hier nicht nur technisch, sondern darstellerisch auf ganzer Linie überzeugen. (…) Chapeau!“ (tanznetz.de, 23.03.2024)

Hier sehen Sie den Trailer zum Stück

Hier hören Sie die Dramaturgische Einführung von Boris von Poser

 

Musikalische Leitung
Gaudens Bieri
Choreographie
Olaf Schmidt
Dramaturgie und Co-Regie
Boris von Poser
Bühnenbild
Manuela Müller
Kostümbild
Susanne Ellinghaus
Dauer: ca. 2 Stunden und 15 Minuten, inklusive Pause
Termine
Besetzung
Musikalische Leitung
Choreographie
Dramaturgie und Co-Regie
Bühnenbild
Virginias Gedanke / Leonard Woolf / Doktor
Virginias Gedanke / Mutter / Sasha
Virginias Gedanke / Elizabeth I / Orlando
Virginia II / Virginias Gedanke
Virginias Gedanke / Vater / Evans / Orlando
Virginias Gedanke / Sally / Vita / Orlando
Virginias Gedanke / Peter / Orlando / Shelmerdine
Virginias Gedanke / Doktor / Orlando
Virginias Gedanke / Septimus / Orlando
Virginias Gedanke / Clarissa Dalloway
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