Bluthochzeit (UA)

Tanzstück von Olaf Schmidt nach Motiven von Federico García Lorca

Federico García Lorca, Dichter, Revolutionär und Surrealist – kaum ein Dichter hat für die Geschichte Spaniens des 20. Jahrhunderts eine ähnliche Bedeutung. Und kaum eine literarische Sprache lässt sich so unzureichend ins Deutsche übertragen wie Lorcas kraftvolle und suggestive Dichtung. Vielleicht lässt sich also das, was Lorcas Werk so unvergleichlich macht, am besten durch Tanz ausdrücken? In dem Tanztheaterstück BLUTHOCHZEIT begegnen sich Figuren aus verschiedenen Stücken Lorcas: In den Familien des titelgebenden Stücks kann der Zuschauer nun auch DONA ROSITA und YERMA wiederentdecken und die Mutter der BLUTHOCHZEIT trägt unverkennbar Züge der BERNARDA ALBA… In dieser Lorca-Familie kämpfen alle voller Hoffnung, Sehnsucht und unbändigem Lebenswillen um die Verwirklichung ihrer Träume. Und je deutlicher man das gemeinsame Muster hinter allen Stücken Lorcas erkennt, desto klarer wird, dass die archaischen Strukturen der beschriebenen Familien bis heute fortwirken. Getanzt wird u. a. zu spanischen und hispanoamerikanischen Liedern, klassischen Kompositionen und Gitarrenmusik – live gespielt von dem virtuosen Gitarristen Max Herzog.

Einführung 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Seitenfoyer – unten finden Sie die digitale Einführung.

Hier sehen Sie den Trailer zum Stück:


 

Hier hören Sie die dramaturgische Einführung von Boris von Poser:

Pressestimmen:

Es wird begeisternd und packend getanzt in Schmidts neuem Ballett ‚Bluthochzeit‘ (…) Motive aus (Lorcas) Stücken tauchen in Schmidts Ballett auf. (…) Für das, was diese vielen kleinen Kapitel erzählen, finden Olaf Schmidt, Manuela Müller (Bühne) und Susanne Ellinghaus (Kostüme) Bilder, die sich wie ein Himmel über Lorcas Welt wölben. (…) Olaf Schmidt findet für sein Stück einen fantastischen Formen- und Bewegungsreichtum, um große Gefühle in erstarrten Konventionen spiegeln. Der Choreograph nutzt ein umfassendes Repertoire von Stilen, von Flamenco bis hin zu Breakdance. (…) Zu erleben sind bis ins Artistische choreographierte Ensembles (…) Wie viel Kraft, Eleganz und Hingabe stecken in dieser kleinen Balletttruppe! Sie bietet nicht zum ersten Mal eine ungeheuer geschlossene Leistung. (…) Ganz starken Anteil an der Wirkung hat die Musik. Schmidt schöpft sie vor allem aus spanischen Quellen. Großartig ist die Idee, den versierten und blendend spielenden Flamenco-Gitarristen Max Herzog mit Klängen von Schmerz und Leidenschaft wiederholt auf die Bühne zu holen. (…) So ist ein herausfordernder, poetischer, ästhetisch reicher, künstlerisch fesselnder Abend entstanden. Ballett und Ballettschöpfer werden mit Standing Ovations verabschiedet.“ (Landeszeitung vom 26.04.2022 Sie gesamte Kritik lesen Sie HIER.)

Dieses schwere und düstere Material mit den zeitlosen Hauptthemen ‚Liebe‘ und ‚Tod‘ (irgendwer wird immer umgebracht) hat Olaf Schmidt zusammen mit dem Dramaturgen und Co-Regisseur Boris von Poser zu einem fulminanten Ballettabend verarbeitet, dem die Geschichte der ‚Bluthochzeit‘ zwar einen Rahmen gibt, der aber auch die in den anderen Stücken vorkommenden Aspekte mit aufgreift. (…)  Und so ist dieser Abend ein sehr emotionaler, der am besten mit dem Herzen verstanden wird. Dies umso mehr, als die Musikauswahl genauso beseelt ist wie der Tanz. Da ist Max Herzog, ein virtuoser Flamenco-Gitarrist aus Hamburg, der verschiedene Szenen einfühlsam live begleitet – ohne jeden folkloristischen Touch. (…) Olaf Schmidt zeigt mit „Bluthochzeit“ einmal mehr sein überragendes Talent, die elementaren Fragen des Lebens in einer überzeugenden Bewegungssprache auszudrücken. (…) Das gesamte Ensemble zeichnet diese Szenen und seine Charaktere ebenso eindringlich wie technisch souverän (…) Manuela Müller hat ein wunderbar schlichtes Bühnenbild entworfen, das gerade mit seiner Reduktion und Kargheit dem Tanz und der Expressivität den nötigen Raum verschafft, aber auch einen wichtigen Rahmen, der das Ganze zusammenhält. Susanne Ellinghaus hat dazu kongenial einfache Kostüme geschneidert, die den Tanz und die Choreographie voll zur Geltung kommen lassen. Ein grandioser Abend.“ (tanznetz.de vom 03.05.2022 Sie gesamte Kritik lesen Sie HIER.)

Premiere:
24.04.2022 19:00 Uhr
Spielstätte:
Großes Haus
Choreographie:
Olaf Schmidt
Co-Regie:
Boris von Poser
Bühnenbild:
Manuela Müller
Kostümbild:
Susanne Ellinghaus
Dauer: ca. 2 Stunden, inkl einer Pause
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