Mit der Faust in die Welt schlagen

Schauspiel nach dem Roman von Lukas Rietzschel, Bühnenfassung für das Theater Lüneburg: Sabine Bahnsen / Ab 15 Jahre

Zwei Brüder, Philipp und Tobias, wachsen in einem Dorf im Osten Sachsens auf. Die Eltern versuchen, ein Stück bescheidenen Wohlstands zu erhaschen, sie bauen ein Haus, legen sich krumm und kommen doch nicht wirklich vom Fleck. Ringsum herrscht Arbeitslosigkeit und Depression, hinter der Gleichförmigkeit des Alltags schwelt die Angst um den Verlust der Heimat. Manch einer hat sie schon verlassen und ist „in den Westen“ gegangen. Wer dageblieben ist, säuft und prügelt sich beim jährlichen Rummel. Als der Vater eine Affäre mit der Nachbarin beginnt, trennen sich die Eltern. Uwe, ein Freund des Vaters, der einst für die Stasi gespitzelt hatte und dessen Frau abgehauen ist, ertränkt sich im Tagebausee. Das Gefühl von Verlust und Verlierertum setzt sich fest bei den Brüdern, die auf unterschiedliche Art damit umgehen: Während der eine sich immer mehr in sich selbst zurückzieht, sucht der andere ein Ventil für seine Wut. Als es zu Aufmärschen in Dresden kommt und ihr Dorf Geflüchtete aufnehmen soll, eskaliert die Situation.
Lukas Rietzschels hochgelobter Debütroman ist eine Auseinandersetzung mit der Zerrissenheit Deutschlands in der Gegenwart. Er zeigt die Ursprünge von Gleichgültigkeit, Verfall und Gewalt am Beispiel der Brüder Philipp und Tobias.

HIER können Sie die Materialmappe zum Stück für Schulklassen herunterladen.


Im T.3-Podcast sprechen die Schauspieler Niklas Schmidt und Christoph Vetter, Regisseurin Anna Werner und Sabine Bahnsen, die die Fassung fürs Theater Lüneburg geschrieben hat, über das Stück und geben spannende Einblicke:

Hier sehen Sie den Trailer zur Produktion:

Pressestimmen:

„Sabine Bahnsen hat aus den 316 Seiten (des Romans) einen 70-Minuten-Theaterextrakt destilliert, und der entwickelt in der Regie von Anna Werner im T.3 des Theaters Lüneburg jede Menge Intensität. (…) Christoph Vetter und Niklas Schmidt wechseln nahtlos von direkter Publikumsansprache ins Szenische, steigen in andere Rollen ein. (…) Anna Werner inszeniert die Brüder nicht primär als Sympathen. Spürbar bleibt, wie wenig Selbstvertrauen sie entwickeln, wie unkontrolliert Wut ausbrechen kann. Das Spiel ist intensiv, das Tempo hoch, das Publikum gebannt (…) Vetter, Schmidt und Team ernten verdienten Applaus für einen leidenschaftlich gespielten Abend.“ (Landeszeitung vom 25.04.2022. Die gesamte Kritik lesen Sie HIER.)

 

Wiederaufnahme:
30.08.2022 20:00 Uhr
Spielstätte:
Junge Bühne T.3
Inszenierung:
Anna Werner
Bühnen- und Kostümbild:
Barbara Bloch
Dauer: ca. 75 Minuten, keine Pause
Termine
Besetzung
Inszenierung:
Bühnen- und Kostümbild:
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