Macbeths Machtanspruch ist absolut und ziellos. Nachdem er den bisherigen König getötet und alle seine Konkurrenten um den Thron aus dem Weg geräumt hat, nachdem ihn seine Frau bei allen Morden angestachelt hat, und nachdem er selbst zum König ernannt wurde, bleibt ihm nichts als Gewalt. Macbeth und Lady Macbeth werden zu Tyrannen gegen die eigenen Leute, immer in Angst, selbst gestürzt zu werden. Macht um der Macht willen und Machterhalt um jeden Preis: William Shakespeares kompromisslose Tragödie MACBETH diente schon vielen Spielfilmen und Serien als Vorlage, wenn es um Ehrgeiz, Willkür, Gewaltherrschaft und Macht- missbrauch ging. In THE HOUSE OF CARDS etwa wird dieses skrupellose Geltungsbedürfnis eines Paares im heutigen Gewand durchdekliniert.
Shakespeares Tragödie ist ein kraftvoller Theatertext, der viel Gelegenheit für psychologische Aufladungen bietet, der aber auch viel Raum für große Theatermomente lässt. Die Regisseurin Kathrin Mayr, die am Theater Lüneburg zuletzt BIEDERMANN UND DIE BRANDSTIFTER inszenierte, stellt sich mit ihrem Team der Herausforderung MACBETH.
Diese Produktion wird großzügig unterstützt vom Freundeskreis Theater Lüneburg.
Hier hören Sie die Einführung zum Stück von Schauspieldramaturgin Hilke Bultmann:
Hier sehen Sie den Trailer zur Produktion:
Pressestimmen:
„Es beginnt wie Magie. Dunkel, Nebel, drei Frauen in langen Kleidern hinten auf der nackten, schwarzen Bühne. (…) Es ist ein ganz starkes Bild, mit dem Kathrin Mayr das Publikum hinein in ihre ‚Macbeth‘-Inszenierung am Theater Lüneburg zieht. (…) Tief in den Strudel menschlicher Abgründe führen Mayr und Team (…). Beate Weidenhammer spielt eine Frau der extremen Gefühle. Wie Lady Macbeth ihre Hände am Kleid zu reiben beginnt, sie wringt und sie ihr immer mehr entgleiten, das weist geradewegs zu ihrem Untergang. ‚Macbeth‘ reißt immer und so auch an diesem Abend viele Fragen auf, politische wie psychologische. (…) Kostüme verbinden das Alte und das Neue. Kathrin Mayr verschlankt die Tragödie. Kein Schlachten auf der Bühne, kein Waffengeklirr, kein Theaterblut, keine Massen-und Materialshow. Mayr verlässt sich auf Menschen, Worte, Gesten. (…) Die Bühne, also die Welt, bleibt leer, karg und verschattet. Vorhänge gliedern den Raum. Klang (Clemens Mädge), Licht (gesteuert von Dirk Glowalla) und Video (Frederik Werth) vertiefen eine Atmosphäre aus Misstrauen, Maßlosigkeit, Entgleisung und Verbrechen in dunkler Zeit. (…) Der Text ist alt, aber die Akteure handeln heutig. Die Kostüme von Bühnenbildnerin Hannah Petersen verbinden das Alte und das Neue, verweisen somit auf die Übertragbarkeit der Themen. (…) Richert führt einen Tyrannen vor, der dem, was er mit grausamem Tun erreicht, nicht gewachsen ist. Sein Macbeth will eiskalt handeln – und erfriert, erstarrt innerlich.“ (Landeszeitung vom 27.09.)
Premiere: |
24.09.2021 20:00 Uhr
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Spielstätte: |
Großes Haus
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Inszenierung: |
Kathrin Mayr
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Bühnen- und Kostümbild: |
Hannah Petersen
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Sound: |
Clemens Mädge
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Video: |
Frederik Werth
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Dauer: | ca. 2 Stunden, keine Pause |