Der goldene Drache

Schauspiel von Roland Schimmelpfennig

In einem Haus irgendwo in der Stadt prallen Welten aufeinander: Unten bereiten fünf Asiaten in der engen Küche des Thai-China-Vietnam-Schnellrestaurants typische Speisen zu: Nummer 83: Pad Thai Gai, Nummer 25: Bami Pat, Nummer 31: Gai Grob Prio Wan. Der Jüngste von ihnen hat Zahnschmerzen, er ist der Neue im Team, ein Illegaler, ohne Papiere eingereist, weil er seine Schwester sucht. Ein Stockwerk darüber suchen ein alter Mann nach seiner Jugend und seine Enkelin nach einer Perspektive. Im Gastraum des Lokals wiederum suchen zwei weit gereiste Stewardessen nach Ruhe und Entspannung – und finden stattdessen einen blutigen Zahn in ihrer Thai-Suppe. Und irgendwer erzählt immer wieder von einer Ameise und einer Grille.

17 Figuren, gespielt von fünf Darstellern: Fast schon filmisch und sehr kunstvoll verweben sich die Bruchstücke verschiedenster Lebenswege zu einer Welt, die durch Globalisierung und Migrationsbewegungen zusehends komplexer geworden ist. Alles hängt mit allem zusammen, auch wenn man es nicht auf Anhieb erkennt.

Roland Schimmelpfennig ist der Poet und Geschichtenerzähler unter den Gegenwartsdramatikern. Seine Stücke bergen stets etwas Geheimnisvolles, und das, obwohl sie schmerzlich nah an der Realität bleiben. Seine Figuren sind anrührend und herausfordernd, sie sind verletzlich und von großer Stärke. Egal, woher sie kommen: Sie gehen einem nahe.

DER GOLDENE DRACHE wurde 2010 in der Kritikerumfrage der Zeitschrift THEATER HEUTE zum «Stück des Jahres» gewählt. Ebenfalls 2010 wurde Schimmelpfennig für dieses Stück bei den Mülheimer Theatertagen als «Dramatiker des Jahres» ausgezeichnet. Am Theater Lüneburg wird zum ersten Mal ein Werk dieses bedeutenden Theaterautors gezeigt.

Einführung jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn

 

Presse:

Ein Theaterabend, «der Geschichten erzählt, Bilder entwickelt und eine Ahnung gewährt, wie vielschichtig die Kunst der Inszenierung ist.» (Landeszeitung, 13.02.2017)

Premiere:
10.02.2017 20:00 Uhr
Spielstätte:
Großes Haus
Inszenierung
Harald Weiler
Bühnen- und Kostümbild
Lars Peter
Dauer: ca. 85 Minuten, keine Pause
Termine
Besetzung
Ein junger Mann
Eine Frau über 60
Eine junge Frau
Ein Mann über 60
Ein Mann
Philip Richert
Hermann Book
Inszenierung
Bühnen- und Kostümbild
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