Ein kluger, mutiger und unterhaltsamer Zugriff: DER GOTT DES GEMETZELS im Großen Haus
Ende Oktober feierte Yasmina Rezas bissige Komödie DER GOTT DES GEMETZELS eine umjubelte Premiere im Großen Haus. Bis Februar sind sechs weitere Termine geplant, die nächste am 19. Dezember. Es gibt (noch) Tickets!
Regisseurin Jule Kracht erzählt die Geschichte „aus dem Geist von Pop und Pulp“, schrieb Falk Schreiber für nachtkritik. „Lustvoll fleddern Kracht und ihre Ausstatterin Nora Lau also das Bildreservoir von Tarantinos Filmen (…) Es ist ein hübsches Spiel, zu decodieren, welches Ausstattungsdetail hier auf welchen Film verweist, und Max Mahlerts Musik spielt mit, indem sie die ausgesuchten Tarantino-Scores liebevoll dekonstruiert.“ Schreiber greift auch die aktuelle finanzielle Situation auf: „Angesichts von klugen, mutigen und nicht zuletzt unterhaltsamen Zugriffen wie bei GOTT DES GEMETZELS allerdings sollte man sich wenigstens um Publikumszuspruch nicht sorgen – beim Schlussapplaus zur Premiere jedenfalls jubelt der ausverkaufte Saal begeistert.“ Die ganze Kritik lesen Sie HIER
„Die Akteure machen einfach Spaß“, fasst Hans-Martin Koch in der Landeszeitung zusammen. „Gregor Müller spielt ein Testosteronmonster, das am Thema des Treffens gänzlich desinteressiert ist. Das ist eine ideale Rolle für Müller, weil er voll nach vorn spielen kann. (…) Alains Gattin Annette erscheint als elegante, nebenbei mal schnell ihre Fingernägel feilende Vermögensberaterin. Sie bekommt von Elisa Reining den Charakter einer Frau, die sich um Contenance bemüht und die das Ganze doch so ankotzt, dass sie es mit Schmackes auskotzt. (…) Die Gastgeber, er Handelsvertreter, sie Autorin: Jan-Philip Walter Heinzel verkörpert den Abwiegler, Versöhner Michel, er hat den Part des Weicheis. Heinzel hat spürbar Spaß daran zu zeigen, dass auch ein Weichei platzen kann. (…) Immer hart am Rand zur Hysterie wuselt die Gastgeberin umher. Beate Weidenhammer zeigt das dünne Nervenkostüm der Véronique, die am Ende zur Göttin des Gemetzels wird.“ LZplus-Abonnent:inne lesen hier kostenfrei die ganze Kritik.