Der zerbrochne Krug

Lustspiel von Heinrich von Kleist

Ein Krug ist in die Brüche gegangen und, so wird unterstellt, die Ehre der jungen Eve gleich mit. Jedenfalls war mitten in der Nacht ein Unbekannter in ihrem Zimmer, der aus dem Fenster floh, als Eves Verlobter Ruprecht überraschend hereinkam. Eves Mutter Marthe wiederum glaubt fest daran, dass Ruprecht diesen angeblichen Nebenbuhler erfunden hat, um seine eigene Schuld zu verbergen. Sie bringt den Fall vor Gericht. Und damit gerät nicht nur die Verlobung von Eve und Ruprecht in Gefahr, sondern es steht die Wahrheit an sich auf dem Spiel. Denn Dorfrichter Adam setzt alles daran, die vorgetragenen Fakten zu verdrehen. Die Verhandlung nimmt groteske Formen an. Selbst der in allen juristischen Finessen bewanderte Gerichtsrat Walter, just an diesem Tag zwecks Inspektion in Utrecht angekommen, kann der Verhandlungsführung kaum folgen. Woher stammt die große Wunde am Kopf des Dorfrichters? Und kann es wirklich sein, dass Nachbarin Brigitte einen Teufel gesehen hat?

Lügen werden hemmungslos als Tatsachen verkauft, offenkundige Irrtümer als Fakten: Diese manipulative, heute leider allzu vertraute Vorgehensweise führt Heinrich von Kleists wortgewaltiges Schauspiel urkomisch und zutiefst anrührend vor.

Einführung 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn.

SPECIAL: COME TOGETHER IM ANSCHLUSS AN DIE VORSTELLUNGEN:
Das Theater Lüneburg zeigt DER ZERBROCHNE KRUG in kompakten 90 Minuten – ohne Pause. Um Besucherinnen und Besuchern dennoch die Möglichkeit zu geben, das Theater auch als Treffpunkt zu nutzen, bleibt die Gastronomie SHAKESPEARE nach den Vorstellungen geöffnet. Wer möchte, kann sich also wie in der Pause über alles Mögliche und über den Theaterabend austauschen. Schauspieldramaturgin Hilke Bultmann und Schauspielerinnen und Schauspieler aus dem KRUG-Ensemble werden im Anschluss an die Vorstellungen ins Foyer kommen und freuen sich, mit Ihnen in zwangloser Atmosphäre über ihre Arbeit zu sprechen.

Presse

„Das Thema ist brutalst aktuell, zeigt Harald Weiler in seiner „Krug“-Lesart am Theater Lüneburg. Spannend, konzentriert, bitter und lang beklatscht (…) Weiler meidet alles Historisierende, Naturalistische. Schon im Bühnenbild von Barbara Bloch: ein hermetischer Raum aus Holz, edel, erdrückend, einschüchternd. Die Hierarchie, zeigen Bloch und Weiler, ist ein Witz und bleibt doch gewahrt. (…) Wie sich der Richter aus der immer engeren Schlinge zu winden versucht, verschlagen und dröhnend, das behält in Weilers Inszenierung alle ursprüngliche Komik. Matthias Herrmann spielt das pointiert aus, man kann den Adam förmlich denken sehen. (…) Stefanie Schwab rückt die lange unauffällige Eve so langsam wie sicher ins Zentrum, und sichtbar wird, wie perfide Männer mit Macht ihre Position ausnutzen. Schwabs berührend geformter Eve-Monolog zum Ende hin wird der stille, ernste Kern des Abends; das, was bleibt. (…) Philip Richert spielt mit großer Präzision einen Mann, der wie ein unnahbarer Stasi-Funktionär wirkt. (…) Wie sich aber über das eine, nämlich den zerbrochnen Krug sprechen lässt, damit aber viel mehr gemeint sein kann, das spielt Ulrike Knospe aus – als Eves Mutter. Das ist noch so eine genau ausgearbeitete Figur“ (Landeszeitung, 07.05.2018)

Die gesamte Kritik lesen Sie hier.

Den Trailer sehen Sie hier

Premiere:
05.05.2018 20:00 Uhr
Spielstätte:
Großes Haus
Inszenierung
Harald Weiler
Bühnen- und Kostümbild
Barbara Bloch
Dauer: ca. 90 Minuten, keine Pause
Termine
Besetzung
Inszenierung
Bühnen- und Kostümbild
Adam, Dorfrichter
Walter, Gerichtsrat
Licht, Schreiber
Frau Marthe Rull
Eve, ihre Tochter
Ruprecht, sein Sohn
ZURÜCK