Das war damals, 1782, eine erstaunliche und nicht unumstrittene Geschichte. Da werden zwei junge Engländerinnen, Konstanze und Blonde, entführt und in das Serail des Bassa Selim in die Türkei gebracht, eingesperrt und (fast) zur Liebe gezwungen. Da reisen die beiden Männer der Frauen, Belmonte und Pedrillo, hinterher, verschaffen sich Zugang zum Gefängnis der Frauen, organisieren mit List die Rettung — und am Ende ist alles doch ganz anders, denn es kommt heraus, dass Belmontes Vater einst grausam gegen die Familie des Bassa gewütet hatte. Der vergibt Belmonte und seinem Vater und lässt die Engländer ziehen, denn „nichts ist so hässlich wie die Rache!“
Mozarts Begegnung der Kulturen, seine Oper über Liebe und Rache, Eifersucht, Vergebung und die universelle Suche nach Verständigung ist also fast 240 Jahre alt — und doch gerade heute von erstaunlicher Aktualität. Da, wo Mozart aber aus seiner Sicht türkische Musik erfand, da setzt dieses „junge Musiktheater“ heutige Musik aus dem türkisch-arabischen Raum gegen Mozarts Klänge; da kommt es zu einer musikalischen Begegnung auf Augenhöhe, da steht jede Kultur für sich selber ein — und da suchen am Ende, jenseits aller kulturellen Unterschiede, sechs junge Menschen nach Liebe.
Einführung 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn.
Ermöglicht von der Friedensstiftung Günther Manzke, gefördert von der Firma Nordson
Hier finden Sie die Materialmappe zur Produktion.
Premiere: |
07.04.2018 20:00 Uhr
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Spielstätte: |
Junge Bühne T.3
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Musikalische Leitung |
Phillip Barczewski
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Inszenierung |
Friedrich von Mansberg
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Bühnen- und Kostümbild |
Barbara Bloch
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Dauer: | ca. 80 Minuten. keine Pause |