Medea

Tragödie von Euripides

„Warum nur jagst du mich aus dem Land?“ Die Königstochter Medea ist eine Getriebene, eine Heimatlose. Aus Liebe zu Jason zerstört sie ihre Familie. Jason kommt so in den Besitz des kostbaren Goldenen Vlies‘. Beide fliehen von Kolchis nach Korinth. König Kreon gewährt den Fremden Asyl. Jason bleibt nicht lange fremd: Er löst sich von Medea und will Kreons Tochter heiraten. Ihm verheißt diese Verbindung Macht und Sicherheit; für Medea, deren bedingungslose Liebe zu Jason verraten wird, bedeutet sie eine existentielle Bedrohung und eine tiefe seelische Verletzung. Medea rast in ihrer Wut, umso mehr, als Kreon sie des Landes verweist und der Schutzlosigkeit preisgibt. Medea nimmt schreckliche Rache. Sie wird zur Kindsmörderin.

Medeas erschütternder Tabubruch scheint die Grenzen des Vorstellbaren zu übersteigen. Euripides, der Vollender der antiken Tragödie, verschärft den wuchtigen Stoff sogar noch. Genau diese archaische Gewalt von MEDEA macht seit über 2400 Jahren den Reiz für das Theater aus. Den Konflikt zwischen Medea und Jason und das heute höchst aktuelle Motiv des Fremdseins und der Heimatlosigkeit gestaltet Euripides gleichzeitig psychologisch dicht und deshalb emotional nachspürbar.

Presse

„Es schüttelt jeden im Saal durch, was Regisseur Thomas Ladwig und Team auf die Bühne bringen. Euripides schrieb die Tragödie der Medea vor bald 2500 Jahren, und was bricht für eine Wucht aus diesem Stück?!?! (…) Beate Weidenhammer spielt eine so glaubwürdige wie furchterregende Frau, sie elektrisiert in Dauerpräsenz und mit Massen an Text. Weidenhammer trägt den Abend. (…) Regisseur Thomas Ladwig hat eine Form gefunden, diesen schweren, von Deutungen überladenen Stoff schlank aufzubereiten, nachvollziehbar und spannend. Er konzentriert die Geschichte, macht ihre Gegenwärtigkeit deutlich. (…) Das sinnfällige Bühnenbild von Martina Stoian zeigt, wie die Erde aufplatzt. ‚Medea‘, das ist ein Erdbeben, die Wellen rücken immer näher. (…) Jan-Philip Walter Heinzel spielt mit körperlicher Präsenz Jason als Mann der Tat, der brutal an seine Grenzen stößt. (…) Dass keiner schuldbeladen zur Welt kommt, zeigen die Kinder – das sind im Wechsel Leonhard von Freymann, Max Hofmann, Jakob von Mansberg und Arne Wachtel. Sie sind ganz wichtig in diesem Stück. (…) Dieses Euripides-Konzentrat bietet einen packenden Einstieg des Schauspiels in die neue Saison. Daran hat Hilke Bultmann als Dramaturgin großes Verdienst.“

Den Trailer zur Produktion sehen Sie hier:

Premiere:
22.09.2017 20:00 Uhr
Spielstätte:
Großes Haus
Inszenierung
Thomas Ladwig
Bühnen- und Kostümbild
Martina Stoian
Dauer: ca. 2 Stunden 10 Minuten, inkl. einer Pause
Termine
Besetzung
Inszenierung
Bühnen- und Kostümbild
Kampfchoreographie Kinder
Zwei Kinder
Max Hofmann
Leonhard von Freymann
Arne Wachtel
Jakob von Mansberg
Bildergalerie
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